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Datum: | 5-7. September 2008 | Ort: | Germersheim |
Event: | Geschwadertreffen | Fotoalben: | #5 |
Teilnehmer: | I/JG27_Buran, I/JG27_Degalus, I/JG27_Nemesis, I/JG27_Pauke, Tobi, Waggel, I/JG27_Zimmi, |
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Bericht: | |||
ie letzten Wochen waren nicht leicht für die virtuelle I. Gruppe JG 27. Kaum noch ein Jagdflugzeug war flugklar. Ersatzteil- und Treibstoffmangel hatten die Einsatzbereitschaft der Gruppe erheblich geschwächt. Dazu kamen schwere Verluste an Menschen und Material. Das Resümee konnte nur lauten: Die Gruppe war total abgeflogen. Endlich hatten auch „die da oben“ ein Einsehen. Die I. Gruppe wurde aus dem Einsatz gezogen und erst einmal auf Urlaub geschickt. Nach einigen Tagen Erholung zu Hause im Kreise der Familien oder im Flieger-Erholungsheim erreichte die Online-Piloten ein neuer Marschbefehl: „Die Piloten der I./JG27 werden zwecks Weiterbildung und Verbesserung des allgemeinen Ausbildungsstandes in der Zeit vom 5. bis 7. September zum III. Luftwaffenausbildungsregiment 3 befohlen. Adresse: Graf von Sponeck Kaserne, Germersheim. Die Einsatzmaschinen sind in dieser Zeit zur turnusgemäßen Wartung abzustellen. Die Anreise hat mit der Deutschen Reichsbahn oder dem Kübelwagen des Stabes zu erfolgen. Ein Lufttransport kann nur in Ausnahmefällen erfolgen.“ Leider konnten nicht alle Piloten der Gruppe dem Ruf des Geschwaders folgen. Schwere Kopfverletzungen mit Verwirrungszuständen (Wing), geheime Tätigkeit im Auftrag des RLM in Berlin (Steini), Kfz-Schulung in Hamburg (Billi) und dringende Transportflüge für das Luftgaukommando (Heini) verhinderten ein beinahe komplettes Zusammentreffen. Doch mit Pauke, Nemesis, Buran, Waggel, Tobi, Degalus und natürlich mit unserem Gruppen-Kommodore Zimmi waren die verbliebenen Reste der Gruppe in Germersheim angetreten. Schon zur Mittagszeit wurden am Freitag, den 5. September die Stuben bezogen und am Nachmittag erfolgte durch unseren Adjutanten Degalus eine erste Einweisung in das weitläufige Kasernenareal. In Germersheim werden bis heute sämtliche für einen Auslandseinsatz vorgesehenen Luftwaffenangehörige einem speziellen Trainingsprogramm unterzogen, dessen Bestandteile wir an diesem Tag ebenfalls kennen lernen durften. Für eine realitätsnahe Ausbildung sind sogar kroatische und afghanische Dörfer nachgebildet worden. Nur „böhmische Dörfer“ haben wir nicht gesehen (ok., die Slowakei-Karte ist ja auch nur Beta…). Dafür aber gab es Stationen, an denen die Bergung von Verletzten aus verunglückten Fluggeräten – wahlweise aus bewohntem oder bewaldetem Gebiet – geübt werden kann. Nach Dienstschluss hat uns der Kommodore großzügig Ausgang gegeben. So konnten wir den warmen Spätsommerabend in einem gemütlichen Biergarten am Rhein verbringen. Für uns Piloten, die wir kurz zuvor noch in Luftschlachten dem virtuellen Tod ins Auge geschaut haben, war es ein eigentümliches Gefühl, tief im Hinterland wie in Friedenszeiten Bier zu trinken und auf den still dahinströmenden Fluss zu blicken. Am nächsten Tag wurden wir schon früh geweckt, ein langer, anstrengender Tag sollte uns bevorstehen. Bereits um 7 Uhr rückten wir geschlossen zum Frühstück in der Kantine ein. Die Qualität des Kaffees hat sich dort wohl seit 60 Jahren nicht geändert. Er schmeckte jedenfalls wie ein Gemisch aus Baumrinde, Eicheln und Maschinenöl… Wie üblich überwachte Adjutant Degalus danach den Bettenbau und die Stubenordnung. Ein kurzer Morgenappell und schon hieß es: Aufsitzen und Abmarsch nach Sinsheim in die dortige Technik-Ausstellung. Neben aktueller, modernster deutscher Waffentechnik hatten wir hier auch Gelegenheit , einige englische und amerikanische Beutestücke näher kennen zu lernen. Ein Höhepunkt des Vormittages war aber zweifelsfrei die Filmvorführung im Kinosaal. Hier wurde der utopische Film „Spacestation“ über eine Raumstation ISS gezeigt, die in ferner Zukunft die Erde umkreisen könnte – was für eine verrückte Spinnerei! Der Film wurde in einem neuen 3D-Verfahren gezeigt. Wir erhielten spezielle Brillen, so dass auf der riesigen Leinwand alles dreidimensional wirkte. Nach dem Mittagessen ging es gleich wieder auf die Autoahn und auf direktem Wege nach Speyer. Und auch hier hängt der Himmel in dem alten, historischen Flugzeughangar nicht voller Geigen, sondern voller modernster Flugzeugtechnik. Ganz besonders hatte es uns dabei natürlich eine Bf-109 G4 angetan, die sich als echtes Schmuckstück präsentierte. Wir hätten noch stundenlang durch die Ausstellung laufen können, doch am späten Nachmittag kam dann doch die österreichische Mentalität unseres Kommodore durch: Es verlangte ihn nach Kaffe und Kuchen. Beides fand sich auch in bester Qualität einem nahe gelegenen Café, wo nicht nur die Kuchen und Torten, sondern auch die Bedienungen ein „Augenschmaus“ waren. Zimmi, der schon in den Technik-Hallen jedes Detail mit beiden Händen erfühlen wollte, mussten wir hier beinahe am Stuhl festbinden. Danach gab es noch ein Stück deutsche Geschichte: Wir besuchten den Dom in Speyer, berühmte Grabstätte deutscher Kaiser und Könige. Am Abend zogen wir gemeinsam Bilanz und stellten fest, dass die Tage in Germersheim wie im Fluge vergangen waren. Wir hatten viel Neues erfahren und würden nun frisch motiviert in künftige Luftkämpfe ziehen können. Bevor es soweit sein sollte, gab es auf dem Weg zur Front am Sonntag noch einen kurzen Halt im Hause unseres Piloten Buran. Hier wurde noch einmal auf dem Simulator trainiert, aber vor allem wurden die legendären Kuchen und Torten probiert, die hier gebacken werden. Wir aßen alle bis zur Erreichen der Lademarke und des maximal zulässigen Startgewichtes. Und dann hieß es endlich, Abschied zu nehmen und zum Gartenzaun zurückzukehren. Doch eines ist sicher: Schon heute heißt es: Auf Wiedersehen zum Geschwadertreffen 2009! I/JG27_Buran Fotoalbum |
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